Tropanalkaloide in Lebens- und Futtermitteln - Eurofins Scientific AG
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Analytik:
Die Eurofins Expert:innen aus dem Kompetenzzentrum für Mykotoxine und Pflanzentoxine bieten die Bestimmung der wichtigsten Tropanalkaloide1 Atropin (Summe aus (+)- und (-)-Hyoscyamin) und Scopolamin in relevanten Lebens- und Futtermittelmatrizes mittels Flüssigchromatographie (LC-MS/MS) an. Die EU-Anforderungen an die analytischen Bestimmungsgrenzen werden eingehalten. Neben Atropin und Scopalamin bieten wir in Getreide, Tee und Kräutertee
auch die Analyse der Tropanalkaloide Anisodamin, Norscopolamin und Convolvin an.
Rechtliche Anforderungen:
Die Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 bestimmt die Höchstgehalte für Atropin und Scopolamin auf Grenzwerte von je 1,0 µg/kg für Getreide- und Maisbeikost und andere Beikost für Säuglinge und Kleinkinder, Hirse, Sorghum, Buchweizen oder daraus
gewonnene Erzeugnisse enthalten. Seit dem 1. September 2022 gelten weitere Höchstgehalte für Millet- und Sorghumhirse, Mais, Buchweizen und Kräutertee in Kraft.
Update Schweiz 2024
Seit Februar 2024 gelten in der Schweiz nun ebenfalls Grenzwerte. Folgende Produkte sind betroffen. Die aktuellen Grenzwerte finden Sie hier:
- Buchweizen
- Hirse
- Kräutertee (flüssig und getrocknet)
- Kräutertee aus Anissamen
- Mahlerzeugnisse aus Buchweizen
- Mahlerzeugnisse aus Hirse, Sorghumhirse und Mais
- Mais
- Popcorn-Mais
- Sorghumhirse
Vorkommen:
Tropanalkaloide (TA) werden von verschiedenen Pflanzengruppen als sekundäre Stoffwechselprodukte gebildet.
Es sind bereits mehr als 200 TA identifiziert worden. TA-haltige Pflanzen können verschiedene Lebens- und Futtermittel kontaminieren, wenn diese in der Nähe von Kulturpflanzen wachsen. Das Risiko der Kontamination steigt, wenn die Samen der Kulturpflanze und der TA-haltigen Pflanze sich ähneln. So ähneln die TA-haltigen Samen vom Stechapfel sehr dem kultivierten Pseudogetreide Buchweizen. Der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge sind Tropanalkaloide insbesondere in Getreide und getreidebasierter Babynahrung, Buchweizen, Hirse, Ölsaaten wie Leinsamen und Sonnenblumenkerne, Sojaprodukten und Kräutertees von besonderer toxikologischer Relevanz.
TA kommen natürlichweise in der Pflanzenfamilie der Angiospermen vor:
- Brassicaceae (Kreuzblütengewächse)
- Solanaceae (Nachtschattengewächse)
- Erythroxylaceae (Rotholzgewächse)
- Convolvulaceae (Windengewächse)
- Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)
- Proteaceae
- Rhizophoraceae (Mangrovengewächse)
Darunter sind vor allem Brassicaceae und Solancacea bekannt für ihre zahlreichen, verzehrbaren Gattungen. Dagegen weisen die Familien der Erythroxylaceaen und Rhizophoraceaen keine nennenswerten lebensmittelrelevanten Gattungen auf.
1 Diese Analysen werden in einem akkreditierten Labor innerhalb des Eurofins-Labornetzwerks durchgeführt. Die Liste ist nicht abschliessend.